Dachbeschichtung – Wenn Billiges richtig teuer wird

Heute sparen – morgen zahlen. Eine Dachbeschichtung älterer Dächern birgt gleich mehrere mögliche Problemfälle. Schon das Hochdruckreinigen kann gelösten Schmutz in die Falze der Dachpfannen eindringen lassen. Unter Umständen leidet dadurch die Regensicherheit der Deckung. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnte zudem in einer Pressemitteilung (25.03.2003), dass eine Hochdruckreinigung die Oberfläche der Dachpfannen angreifen könne. Der Abfluss von Niederschlag würde eingeschränkt und es drohe eine Durchfeuchtung des Dachraumes. Chemische Keulen zur Reinigung, wie zum Beispiel Pestizide, sollten schon aus Umweltschutzgründen nicht angewendet werden.

Der nächste Schritt dieser „Sanierung“: die chemische Dachbeschichtung

Auch hier kann es Probleme geben. So werden entscheidende Stellen in den Falzen und im Überdeckungsbereich bei der nachträglichen Dachbeschichtung nie erreicht. Die Anwendung chemischer Hilfsmittel führt niemals zu einem optimalen Ergebnis. Bei geringsten Bewegungen, beispielsweise durch thermische Einflüsse, reißt die Beschichtung der überdeckt verlegten Dachpfannen in Längst- und Querfugen wieder auf. Feuchtigkeit kann an diesen „Sollbruchstellen“ die Beschichtung hinterwandern und ein Ablösen herbeiführen. Es ist zu erwarten, dass der natürliche Feuchtigkeitsausgleich von Dachziegeln durch eine nachträgliche Beschichtung empfindlich gestört wird. Die Frostwiderstandsfähigkeit kann so nachhaltig beeinträchtigt werden.